Wir über uns

Gott hat uns zu einer Gemeinschaft zusammengefügt, damit wir gemeinsam im Gebet leben und so dem Frieden Christi allen Raum geben, in uns und in der Welt.

Wir – das sind 45 Frauen im Alter von 40 – 95 Jahren, die über ganz Deutschland verstreut leben. Wir leben jede für sich, in unseren Familien oder allein – und verstehen einander doch als Schwestern. Wir kommen aus ganz unterschiedlichen Berufen und Lebenswelten – und teilen doch dieselbe Berufung und das Leben nach einer gemeinsamen Schwesternregel. Wir leben Gemeinschaft über weite Räume hinweg, oft über lange Zeiten ohne physische Präsenz – aber dennoch ganz real.

Gemeinschaft von Frauen in unterschiedlichen Lebensformen

Schwester von Ordo Pacis zu sein, legt keine Frau auf eine bestimmte Lebensform fest. Manche von uns sind Ehefrauen und Mütter oder schon Großmütter, andere sind lebenslange Singles, manche sind geschieden oder verwitwet, andere gerade auf dem Weg in eine neue Beziehung. Ordo Pacis verstand sich von Anfang an als eine geistliche Gemeinschaft, zu der Frauen in unterschiedlichen Lebensformen gleichwertig gehören. Die Grundidee dahinter ist so einfach wie anspruchsvoll: völlige Hingabe an Gott ist in jeder Lebensform möglich. Durch unser Leben in der Schwesternschaft wird dieser theoretisch richtige Satz zur konkreten Erfahrung.

Einheit in Verschiedenheit: der innere Zusammenhalt

Wir haben als Gemeinschaft kein sichtbares Engagement nach außen hin. Als Einzelne sind die meisten von uns in vielfältiger Weise engagiert. Im Beruf, in Kirchengemeinden, in Projekten. Die Spannweite ist groß, ein paar Beispiele: eine ist Altenpflegerin, eine andere studiert gerade Religionspädagogik auf dem zweiten Bildungsweg, eine gründete einen Verein für sozial Benachteiligte, eine andere leitet Meditationstage. Wieder eine andere ist Pastorin in einer Mecklenburger Landgemeinde, noch eine andere engagiert sich als pensionierte Ärztin in der Flüchtlingshilfe… Das alles steht im Zusammenhang mit unserer Berufung. Aber es ist nicht der Kern unserer Berufung. Was uns zusammengeführt hat und zusammenhält, ist, dass wir als Einzelne und als Gemeinschaft beten. In unserem Gebet bringen wir uns selber und alles, was uns begegnet, zu Gott hin. Wir tun das im Vertrauen darauf, dass Gott wandelt und heil macht, wozu wir Menschen nicht in der Lage sind. Dass sein Friede höher ist als unsere menschliche Vernunft. Viele von uns erleben die Schwesternschaft als einen Raum, in dem diese ihre Sehnsucht eine konkrete Gestalt finden kann und wo sie damit nicht allein sind.

Gemeinschaft konkret: der äußere Zusammenhalt

Bei aller Freiheit, in der wir als Schwestern unseren eigenen Weg suchen und gehen, braucht es auch konkrete gemeinschaftliche Formen. Wir bezeichnen unsere Verbindlichkeiten als das, was uns untereinander verbindet. Konkret sind dies:

  • jede von uns hat eine begleitende Schwester. Mit 45 anderen kann ich nicht intensiv im Austausch sein, mit meiner begleitenden Schwester bin ich es. Ihr gegenüber lege ich mein Leben und meinen Alltag offen, Kleines und Großes, Gelingen und Straucheln. Sie ist die Schwester, die in besonderer Weise mich und mein Leben im Gebet begleitet und vor Gott trägt.
  • die Treffen: einmal im Jahr treffen wir uns alle zum fünftägigen Jahreskonvent. Dieser lebt vom gemeinsamen Beten, von Begegnung, Austausch und Feiern, dort treffen wir wichtige Entscheidungen gemeinsam. Ebenfalls einmal im Jahr nimmt jede Schwester an gemeinschaftlichen Einkehrtagen teil. Dort sind wir einige Tage miteinander ganz in der Stille und im Gebet zusammen. Die meisten Schwestern sind außerdem in regionalen Kleinkonventen untereinander verbunden. – Das hört sich nicht nach viel an. In Treue über viele Jahre hinweg durchgetragen, knüpft sich ein tragfähiges Netz schwesterlicher Beziehungen.
  • ein wichtiges Rückgrat der Gemeinschaft bilden die vielen informellen Kontakte zwischen den Schwestern, Besuche und Briefe, Telefonate und E-mails, unter den Jüngeren auch neuere elektronische Kommunikationswege. Spannende Erfahrung: die meisten Nachrichten verbreiten sich über die „Buschtrommel“ schneller als über die offiziellen Kommunikationswege, das zeigt, wie engmaschig dieses Netz ist.
  • natürlich gibt es auch eine Leitungsstruktur, mit einer Leitenden Schwester (jeweils auf fünf Jahre gewählt), einem Schwesternrat und einer Begleitenden Pastorin als Vertreterin der Kirche, dazu kommen zahlreiche Arbeitsgruppen, die sich in den verschiedenen Feldern der Schwesternschaft engagieren.

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