Gehorsam als totale Freiheit für Gott

Gehorsam als geistliche Grundhaltung gilt immer Gott, nicht einem Menschen, nicht Gesetzen, Ordnungen, Grundsätzen, auch nicht einer Regel.

„... auf dass Gott sei alles in allem”! (1. Kor. 12,6b)

Dieser Gehorsam ist ein Aus­druck unserer totalen Freiheit für Gott, Ausdruck dafür, dass wir uns selbst ganz losgelassen haben, um ungeteilt für Ihn dazusein. Un­ser Gehorsam ist ein völlig freier Entschluss, denn Gott zwingt nie. (5,1)

Gott gibt nur Anhaltspunkte, wenn Er uns seinen Willen kundtut. Es ist an uns, im Gehorsam eine schöpferische Tat daraus zu machen. Diese Anhaltspunkte können ganz verschieden sein: ein Wort der Schrift, ein Gedanke in der Meditation, eine Bitte Gottes, die in unserm Innern aufklingt, das Wort eines Menschen... (5,4)

Es gibt da keine Rezepte, keine Technik, keine Technik für einen Gehorsam - und ebenso kein Rezept, wie man die Antwort auf die ständige Frage erlangt: Was will Gott von mir? Gehorsam ist immer ein Risiko, ein Sichausliefern an Gott. Wenn wir das vollziehen und die Stille vor ihm aushalten, wissen wir, was wir zu tun haben. (5,5)

Gebet und Gehorsam gehören zusammen: Nur betend werden wir lernen, uns so loszulassen, dass der tiefe Glaube Raum gewinnen kann: Gott selbst ist es, der uns im Alltag in jedem Augenblick so konkret fordert. In diesem unaufhörlich liebenden Gespräch mit Gott werden wir es mehr und mehr lernen, in jedem Ereignis, jeder Erfahrung des Tages Gott zu erkennen, der immer die Mitte ist. (5,6)


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